User Experience und User Interface in der Industrie

Industrie und Consumer haben unterschiedliche Anforderungen an die User Experience (UX) und das User Interface (UI). Darauf legen wir Wert.

Smartphone, Smartwatch, Tablet-Geräte, die sich in unser alltägliches Leben integriert haben und immer mehr die Aufgaben übernehmen, welche wir noch zuvor über einen PC oder Laptop erledigt haben; E-Banking über das Smartphone, kommunizieren und orientieren über die Smartwatch.

Auch smarte Gadgets, Textilien und Wearables wie die „Hololens“ Datenbrille von Microsoft erweitern unser Leben mit neuen Daten und Möglichkeiten und bereichern zudem die Spieleindustrie. Die Consumer Electronic hat in den letzten Jahren gigantische Entwicklungsschritte gemacht. Mit diesen Veränderungen kommen und gehen auch zahlreiche Trends was die Gestaltung von (grafischen) Bedienoberflächen angeht. Doch warum haben sich diese nicht auch in der Industrie integriert? Ist dies einer konservativen Stellungnahme zuzuschreiben?

Bei der genauen Betrachtung der UX/UI Anforderungen im Consumer sowie im industriellen Arbeitsumfeld lässt sich schon eines erahnen. Die Antwort darauf ist vielseitig und komplex. In der Industrie herrschen andere Aufgaben mit anderen Anforderungen, Prioritäten und Auswirkungen. Die Interaktion mit dem Interface geschieht unter einer vollkommen anderen Motivation wie im privaten Bereich. Um          eine sichere Bedienung für Operator und Maschine zu gestalten, ist es wichtig, die Umgebung zu berücksichtigen.

Sicherheit im Arbeitsumfeld, Datensicherheit und Effizienz stehen in der Industrie an oberster Stelle.
Eine stabile, schnelle und eindeutige Kommunikation von Informationen ist die wichtigste Voraussetzung für eine gute Bedienoberfläche im industriellen Arbeitsumfeld. Diese ist besonders kritisch, da durch missverstandene Bedienelemente nicht nur Anlagen beschädigt werden können, sondern im schlimmsten Fall auch das Leben des Bedieners gefährden.

Die angezeigten Informationen müssen auch je nach Bediener variieren können.
Bediener mit unterschiedlichen Stufen der Verantwortlichkeit sollen Anlagen zugeschnitten auf deren Aufgabenziel und Wissenstand effizient bedienen können. So ist zu beachten, dass im Vergleich zu Consumer Applikationen bei industriellen Anwendungen der User grundsätzlich eingeloggt sein muss. Dadurch ist es auch möglich ihm nur die Bedienelemente zur Verfügung zu stellen, die seinen Qualifikationen entsprechen. Dies hilft im Übrigen auch die Möglichkeit einer Fehlbedienung zu minimieren.

Gestaltungsstile und Farbauswahl sind in der Gestaltung zu beachten.
Eine industrielle Produktionsanlage ist eine große Investition. Die Bedienoberfläche soll diesem Kriterium entsprechend nicht nur ein ästhetisches, sondern zugleich auch ein zeitloses und nachhaltiges Design aufweisen.

Farben sind bei der Gestaltung von Bedienoberflächen in Hinsicht auf definierte Warnfarben mit Vorsicht und Bedacht einzusetzen. Wenn Rot zu den Corporate Farben gehört, kann diese in Consumer Apps gut als Stilmittel eingesetzt werden, wie zum Beispiel bei der mobilen Applikation der österreichischen Bundesbahnen. In der Industrie stellt dies aber eine Warnfarbe dar und sollte auch nur als solche eingesetzt werden, um in Notfällen entsprechende Urgenz zu kommunizieren.

Wir sind stets aktiv auf der Suche nach den neuesten Trends im UX/UI Bereich und evaluieren deren Potenziale und Mehrwert für individuelle Anforderungen in den unterschiedlichen industriellen Arbeitsfeldern.
Stellen wir hier Potenziale fest, fließen diese in unsere Konzepte und Überlegungen mit ein, um ein weiterhin zukunftssicheres Bedienen der Maschinen zu gewährleisten.
Frei nach dem Motto: Sicher in die Zukunft – mit human ready.

Artikel verfasst von
Katerina Sedlackova  UX/UI Design
13. Oktober 2020